Renfield USA 2023 – 93min.

Filmkritik

Der schlimmste Chef aller Zeiten

Maria Engler
Filmkritik: Maria Engler

Schlimme Chefs kennt wohl jeder – aber was tun, wenn der Boss Dracula und eine Kündigung unmöglich ist? «Renfield» arbeitet sich auf humorvolle und unterhaltsame Weise an dieser Prämisse ab und bietet ausserdem jede Menge Gore und einen hochmotivierten Nicolas Cage.

Renfield (Nicholas Hoult) arbeitet für den Fürst der Finsternis höchstpersönlich: Graf Dracula (Nicolas Cage). Kein leichter Job, weil nicht nur das Beschaffen von frischen Opfern zum Aufgabengebiet gehört, sondern auch weil Dracula ein echter Fiesling ist, der seinen Sklaven mit allen Mitteln malträtiert. In einer Selbsthilfegruppe lernt Renfield endlich auszubrechen, doch der alte Chef reagiert recht ungehalten auf die Kündigung. Als dann auch noch eine Mafia-Familie und eine engagierte Polizistin (Awkwafina) in das Geschehen verwickelt werden, ist das Chaos perfekt.

Der Dracula in «Renfield» saugt nicht nur Blut, sondern bringt seine ahnungslosen Opfer auch gerne mal zum Explodieren. Der Film bietet eine ordentliche Portion Gore, der, für eine Horrorkomödie passend, komplett übertrieben daherkommt. Die Kämpfe sind schnell, gut choreografiert und durch die komplette Vernachlässigung jeglicher anatomischer und physikalischer Grenzen innovativ und unterhaltsam gestaltet. Wer’s ein bisschen derber mag, kommt hier auf seine Kosten.

Etwas weniger derbe, aber leider etwas unausgegoren, gestaltet sich die Befreiung Renfields aus den manipulierenden Zwängen Draculas. Die humorvolle Betrachtung der heute allgegenwärtigen Selbsthilfe mit ihren Motivationspostern und schrägen Gestalten ist ein komödiantisches Minenfeld. «Renfield» gelingt es nicht immer, hier die richtige Dosis zu finden, obwohl die Prämisse des Films gut ist und eine grundlegend positive Botschaft über Selbstachtung vermittelt wird.

Für Kino-Fans besonders sehenswert sind die vielen Referenzen auf die Dracula-Filme der Vergangenheit, von denen einige im Original in «Renfield» übernommen wurden. Die Nacherzählung der Dracula-Geschichte ist die beste Sequenz, die der Film zu bieten hat. Erfrischend ist auch der strenge, ursprüngliche Regelkatalog, an den sich der Graf zu halten hat: kein Eintritt ohne Einladung, kein Sonnenlicht, Verwandlung in Fledermäuse und altehrwürdige Schwachstellen.

Mit der Darstellung von Dracula hat sich Nicolas Cage einen Traum erfüllt – und das ist deutlich zu spüren. Mit ungehemmter Spielfreude und grosser Geste stiehlt er allen anderen die Show – sein perfekt gruseliges Äusseres tut sein Übriges. Insgesamt macht «Renfield» trotz kleinerer Drehbuch-Schwächen vieles richtig und bietet gelungenes Popcorn-Kino mit hochmotivierten Filmschaffenden – spassig!

24.05.2023

3.5

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Kommentare

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Patrick

vor einem Jahr

Ein Blutiges Popcorn Kino zum Ab~Lachen.Nicolas Cage spielt die Rolle des Dracula grandios den dessen Gesicht passt zu dessen Figur.Die Kampf ~Szenen erinnern stark an die John Wick Filme der Rest des Filmes an Dark Shadows mit Johnny Depp.

Zuletzt geändert vor einem Jahr

Filmenthusiast

vor einem Jahr

Pop~corn im Kopf!


flashgordon99

vor einem Jahr

Ich hab den Film letzte Woche auf Englisch im Ausland gehen. Katastrophe! Selten einen dämlicheren und lächerlichen Plot gesehen. Es ist weder lustig noch spannend oder unterhaltsam. Irgendwann war es nur noch ein zähes Ringen um jede Minute bis der Film endlich endete. Cage wirkte mit der Schminke im Gesicht wie ein Clown auf einem Jahrmarkt. Einfach von A bis Z nur mies.Mehr anzeigen


Barbarum

vor einem Jahr

Cage scheint geboren, um Dracula zu spielen, aber obwohl "Renfield" in Gewaltexzessen und Eruptionen von Blut vereinzelt unterhaltsam sein kann, ist der Film alles in allem ein schlampiges Durcheinander. Kein wirklicher Horror, jedoch auch nur selten wirklich lustig.


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