Shoplifters - Manbiki kazoku Japan 2018 – 121min.
Filmkritik
Ein kleines, zu Herzen gehendes Meisterwerk
Viermal war der Japaner Hirokazu Koreeda bereits in Cannes im Wettbewerb vertreten, 2013 gewann er dabei immerhin einmal den Preis der Jury. Doch im fünften Anlauf hat es nun geklappt: Sein Film Shoplifters wurde an der Croisette sehr verdient mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Auf gewohnt ruhige, geradezu zarte Weise erzählt Koreeda in „Shoplifters“ von einer Patchwork-Familie, deren genaue Beschaffenheit sich erst im Laufe des Films wirklich offenbart. Vier Erwachsene und zwei Kinder leben in Tokio auf engstem Raum zusammen und kämpfen am Rande der Gesellschaft nicht zuletzt mit Ladendiebstählen ums Überleben.
Wie so viele Film im diesjährigen Cannes-Wettbewerb (von Asghar Farhadis Eröffnungsfilm Everybody Knows über Matteo Garrones Dogman bis zu Ash Is Purest White des Chinesen Jia Zhangke) erzählt Koreeda im Blick aufs Private nebenbei auch gesellschaftspolitische Missstände mit. Im Zentrum seines Films steht aber eine Familiendynamik voller Überraschungen und emotionaler Grauzonen, für die der Japaner ein bis in die Kinderrollen famoses Ensemble gewinnen konnte. Ein kleines, tief zu Herzen gehendes Meisterwerk!
Dein Film-Rating
Kommentare
Toller Film, sehr echt und glaubwürdig. Das Leben in einer japanischen Patchwork-Familie und was danach kommt. Für meinen Geschmack etwas zu langatmig, aber die Japaner haben eben eine andere Mentalität als wir Europäer.
Nun ja... einiges ist ziemlich schwer verständlich. Wer nicht mit der japanischen Kultur vertraut ist, bleibt aussen vor. Und die Quintesszenz (Blutsverwandtschaft ist kein Garant für Glück) des schön gemachten und toll gespielten Films ist doch sehr banal.
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