Greatest Days - The Take That Musical Grossbritannien 2023 – 103min.

Filmkritik

Wohlfühlkino

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

«Greatest Days» basiert auf dem gleichnamigen Bühnen-Musical von Tim Firth, der auch das Skript des Films geschrieben hat und eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft mit den Songs von Take That garniert.

Rachel gewinnt im Radio einen Trip zum Reunion-Konzert von Take That in Athen. Sie beschliesst, ihre Freundinnen aus der Jugend mitzunehmen. Als sie 16 waren, waren sie alle grosse Fans der Boys und gingen gemeinsam auf ein Konzert. Danach verloren sie sich aus den Augen, aber nun möchte Rachel diese Freundschaft wiederaufleben lassen – falls das nach all den Jahren überhaupt möglich ist. Der Trip nach Athen zeigt den Freundinnen aber vor allem eines – dass sie sind, wie sie waren, aber sich auch verändert haben. Ein Paradoxon, das nur das Wiedersehen mit ganz alten Freunden mit sich bringt …

«Greatest Days» hatte seine Uraufführung auf der Bühne im Jahr 2017. Der Erfolg des Stücks führte dazu, dass kurz darauf die Verfilmung organisiert wurde. Für das Schreiben des Skripts engagierte man Tim Firth, der die Möglichkeiten des Films nutzt, um sein Bühnenstück noch grösser aufzuziehen.

Der Wechsel zwischen gegenwärtiger und vergangener Handlung ist schön flüssig. Bemerkenswert ist ausserdem die enorm gute Besetzung. Aisling Bea und Lara McDonnell als ältere und junge Version von Rachel sehen sich zum Verwechseln ähnlich, aber auch das übrige Ensemble ist hervorragend ausgewählt. Narrativ bedingt die Gegenwart die Vergangenheit, und umgekehrt, weil man als Zuschauer nach und nach Dinge erfährt, die dazu führen, die Beziehung der Freundinnen neu einzuordnen.

Garniert ist das Ganze mit den Hits von Take That, und das in sehr schön choreographierten Szenen, in denen auch die fiktive Version der Band immer in den Tanz und den Gesang integriert wird. Besonders toll ist das Finale, wenn die älteren und die jungen Versionen der Figuren Hand in Hand agieren.

Die Geschichte ist natürlich alles andere als originell, aber sie bedient die emotionale Klaviatur ziemlich perfekt – wie es die besten Musicals eben tun. Dabei ist es egal, ob man Take That Fan war oder nicht, das Prinzip der Nostalgie für die Musik der Jugend ist universell – und damit einhergehend das Gefühl, wenn man alte Freunde wiedersieht. Denn wie heisst es so schön in einem Song von Kenny Rogers: „You can’t make new old friends.“Übrigens absolvieren Gary Barlow, Howard Donald und Mark Owen einen Cameo-Auftritt als Sänger in der U-Bahn.

22.06.2023

4

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Kommentare

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as1960

vor einem Jahr

Ich bin kein Take That-Fan. Das würde bei "Greatest Days - The Take That Musical" helfen, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Das Musical glänzt mit britischem Charme und sympathischen Figuren, und bietet deshalb gute Unterhaltung.


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