Armageddon Time Brasilien, USA 2022 – 114min.
Filmkritik
Armageddon Time
Paul Graff (Banks Repeta) lebt mit seiner Familie im New York der 1980er Jahre. Sie sind jüdisch und gehören zur oberen Mittelschicht. Um sie herum verwandelt sich die Nachbarschaft nach und nach in eine immer wohlhabendere. Das gefällt Pauls Eltern, da sie gerne mithalten wollen. Deswegen soll Paul auch in eine Privatschule, genauso wie sein Bruder. Für die Schule interessiert sich Paul aber nicht. Am liebsten zeichnet er und auch seine Freundschaft mit dem afroamerikanischen Jungen Jonathan (Jaylin Webb) steht dadurch auf dem Spiel. Rat und Unterstützung findet er bei seinem Grossvater (Anthony Hopkins).
In seinem autobiographisch inspirierten Coming-of-age-Film rekonstruiert James Gray die gewählte Zeitepoche mit viel Sorgfalt. «Armageddon Time» erzählt von den sozialen Spannungen zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und unterschiedlicher Einkommensstufen. Einen kleinen Seitenblick wirft er auf die Macht von Unternehmerfamilien wie die der Trumps, die mit willkürlichem Überlegenheitsgehabe sich Rang und Einfluss erschleichen. Der Fokus liegt aber eindeutig auf dem jungen Protagonisten, der durch die eigene Neugierde und Sensibilität mit der Diskrepanz zwischen den leeren Floskeln der Erwachsenen und der selbstbeobachteten Realität konfrontiert wird. Was dem Drama fehlt ist eine etwas präzisere Zuspitzung und eine Straffung, die für etwas mehr Zugkraft gesorgt hätte.
Sie müssen sich zuerst einloggen um Kommentare zu verfassen.
Login & Registrierung