Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt USA 2016 – 104min.

Filmkritik

Abschied von der Heimat

Christopher  Diekhaus
Filmkritik: Christopher Diekhaus

Knapp fünf Jahre nach dem zweiten Teil der Animationsreihe Drachenzähmen leicht gemacht bringen Filmemacher Dean DeBlois und das kreative Team von DreamWorks einen Nachfolger ins Kino, der die beliebte, auf den Kinderbüchern von Cressida Cowell basierende Abenteuersaga zu einem zufriedenstellenden Ende führt.

Nachdem sein Vater in Drachenzähmen leicht gemacht 2 unter tragischen Umständen ums Leben kam, muss sich der stets ein wenig zaudernde Wikinger Hicks (deutsche Stimme: Daniel Axt) zwangsläufig mit seiner Rolle als Anführer des Stammes anfreunden. Gemeinsam mit seiner grossen Liebe Astrid (Emilia Schüle) und anderen Vertrauten bricht der junge Mann regelmässig auf, um eingesperrte Drachen aus ihrer Gefangenschaft zu befreien und auf die inzwischen aus allen Nähten platzende Insel Berk zu bringen. Als der skrupellose Drachentöter Grimmel (Lutz Riedel) das Dorf bedroht und attackiert, beschliesst der besorgte Hicks nach kurzem Zögern, seine Heimat aufzugeben und mit seinem Gefolge nach einem mythischen Ort zu suchen, an dem ein friedliches, unbehelligtes Zusammenleben zwischen Menschen und Tieren möglich sein soll. Grimmel bleibt den Flüchtenden jedoch auf den Fersen und setzt noch dazu ein Tagschatten-Weibchen auf Hicks‘ besten Freund, den Nachtschatten-Drachen Ohnezahn, an.

Wer sich an den zweiten Teil noch gut erinnert, dürfte in Drachenzähmen leicht gemacht 3: Die geheime Welt einige vertraute Erzählbausteine und Konflikte wiederfinden. Bei aller Sympathie für die charmanten Protagonisten hätte sich Regisseur und Drehbuchautor Dean DeBlois stärker vom Vorgänger emanzipieren können. Erneut hadert Hicks mit seinen Qualitäten als Oberhaupt, muss sich mehrfach Mut zusprechen lassen und steht einem rundum durchtriebenen Widersacher gegenüber, für den das zuweilen etwas fahrige Skript leider keine spannenden Facetten übrighat.

Erfrischend amüsant und feinfühlig ist allerdings der Strang rund um den verliebten Ohnezahn, der den kleinen und grossen Zuschauern vor Augen führt, dass es in einer Freundschaft manchmal wichtig ist loszulassen. Als beruhigendes Gegengewicht zu den gewohnt temporeich inszenierten, auch mal sehr düsteren Actionszenen fungieren vor allem die gelegentlich eingestreuten Erinnerungen an Hicks‘ verstorbenen Vater.

Während Plot und Figurenführung Luft nach oben haben, liefern DeBlois und seine Crew in puncto Optik abermals ein Bravourstück ab. Elemente wie Wasser und Erde sehen beinahe fotorealistisch aus. Und Einstellungen wie der im ersten Drittel zelebrierte Anflug unzähliger Drachen auf Berk laden das Publikum mit ihrem Ideen- und Detailreichtum zum Staunen ein. Am Ende überwiegt trotz inhaltlicher Schwächen die Freude über die bestechend schönen Animationen.

29.04.2024

3.5

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Kommentare

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Barbarum

vor 5 Jahren

Die Drachenabenteuer von Hiccub und seinem Dorf haben mit ihrem dritten Teil eindeutig an Feuer verloren. Gut, dass sie zu einem Ende kommen, solange noch etwas Auftrieb unter den Flügeln spürbar ist.


mainecoon01

vor 5 Jahren

Sehr gut gemacht. Altersfreigabe ist einwenig tief angesetzt, dürfte höher sein.


Taz

vor 5 Jahren

Schöner Abschluss, aber inhaltlich nichts spezielles. Man legt das Augenmerk auf die Optik und die Machart, welche absolut überzeugt. Leider sind die Charaktere kantenlos und langweilig geworden.


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