LOL USA 2012 – 99min.

Filmkritik

Schlechte Kopie

Peter Osteried
Filmkritik: Peter Osteried

Vor gerade mal vier Jahren entstand das französische Original. Auch für das amerikanische Remake zeichnet dieselbe Regisseurin verantwortlich. Doch die Lustlosigkeit, die Lisa Azuelos ergriffen haben muss, als sie denselben Film ein zweites Mal drehte, macht auch vor dem Zuschauer nicht halt.

Der Sommer ist vorbei, die Schule geht wieder los. Die 16-jährige Lola (Miley Cyrus), die von ihren Freunden nur Lol genannt wird, ist unsterblich in ihren besten Freund verliebt. Doch das Jammertal der hormonellen Irrungen und Wirrungen des Teenager-Daseins ist nicht leicht zu durchschreiten. Wie geht das mit der großen Liebe und dem ersten Mal? Und wie soll ihre alleinerziehende Mutter (Demi Moore) reagieren, die erst durch das Lesen im Tagebuch ihrer Tochter bemerkt, dass aus ihrem kleinen Mädchen eine junge Frau geworden ist?

Man findet sich mit Hollywoods Remake-Wahn ab und akzeptiert, dass in internationalen Gefilden gewildert wird, was das Zeug hält. Es ist jedoch problematisch, wenn der Schöpfer des Originals auch gleich noch das Remake inszeniert. Als Fahrkarte nach Hollywood mag das ausreichen, als eigenständiger Film glänzen solche Werke oftmals durch Irrelevanz. Das gilt auch für LOL, der sich nur in Kleinigkeiten vom Original unterscheidet. Nur wirkte schon das Original sehr amerikanisiert und weit weniger französisch als erwartet. Das hebelt die Existenzberechtigung des Remakes vollends aus.

Das Zielpublikum mag sich mit den Teenager-Problemen identifizieren können, für ältere Zuschauer bleibt hingegen nur die Scheidungsgeschichte von Demis Moores Figur, die unausgegoren und banal erscheint. Es ist jedoch nicht nur Moore, die hier wie im Halbschlaf agiert, auch das übrige Ensemble um Miley Cyrus kann sich der Lethargie kaum erwehren. Als wären die Figuren nicht schon langweilig genug, ergeht sich LOL auch noch in einer Reihe halbgarer Gags, die vollständig ins Reich der Stereotypen abgleiten, als der Klassenausflug nach Paris ansteht und die Merkwürdigkeiten der Franzosen für Erheiterung sorgen sollen, aber nur peinlich sind.

Lisa Azuelos wollte ihren Originalfilm toppen. Das ist gründlich misslungen. Den durchaus vorhandenen Charme des Vorgängers sucht man vergeblich. Über so etwas verfügen Kopien nur selten.

18.02.2024

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Kommentare

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Jennimeow

vor 12 Jahren

Für die amerikanische Neuverfilmung nicht schlecht, da ich schon die französische Verion sehr mochte.


Reptile

vor 12 Jahren

LOL wurde nur von wenigen Schweizer Kinos eingekauft, (vornehmlich lief er in den Regionen Zürich, Bern und Basel) daher hat bzw. hatte dieser Film auch eine eher stark begrenzte Laufzeit.
Die meisten Kinos haben ihn schon durch bzw. bereits ersetzt.
Bis vor ca. 2 Wochen lief er noch im Berner Pathe Westside und in Olten, Langenthal war aber nicht dabei.
Ich musste auch extra nach Zürich um ihn sehen zu können.
Das Casablanca in Solothurn wäre evtl. noch eine Option für dich, da läuft er noch und ich glaube dass, wäre der Region Langenthal am nächsten - auch wenns nicht gerade am Weg liegt.
Alternativ bleibt dir nur auf die DVD bzw. Blu-Ray zu warten.
Wenn du gut Englisch kannst und einen USA-tauglichen Player besitzt, dann hast du Glück - in 10 Tagen ist die USA-Version von LOL im Import-Handel erhältlich, andernfalls wirst du dich bis zum europäischen Release am 08. 11. 2012 gedulden müssen.Mehr anzeigen


mare.schaad

vor 12 Jahren

lief der schon in langenthal????????????????: O kann mir das vielleicht jemand beantworten bitte!!!


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