Scream 4 USA 2011 – 111min.

Filmkritik

Scream 4

Patrick Heidmann
Filmkritik: Patrick Heidmann

Dass ein Serienkiller nach über zehn Jahren unerwartet zurückkehrt und abermals sein grausames Unwesen treibt, ist im Horror-Kino nichts Ungewöhnliches. Doch ohne Weiteres sollte man "Scream 4", der die eigentlich 2000 zu Ende gegangene Trilogie von Wes Craven fortsetzt, nicht in einen Topf mit den zahlreichen Neuauflagen werfen, von denen das Genre in den letzten Jahren heimgesucht wurde.

Denn während bei Remakes, Sequels und Reboots wie jenen zu "Texas Chainsaw Massacre", "A Nightmare on Elm Street" oder "Halloween" meist der populäre Titel das einzige ist, was den neuen Film mit dem Original verbindet, konnte in diesem Fall das komplette Team von damals wieder zusammengetrommelt werden. Sprich: auf dem Regiestuhl nahm einmal mehr Craven persönlich Platz, das Drehbuch stammt wieder aus der Feder von Kevin Williamson und auch die Hauptdarsteller schlüpfen erneut in ihre Paraderollen.

Sidney Prescott (Neve Campbell) kehrt also - ausgerechnet am Jahrestag der inzwischen legendären Mordfälle - zurück in ihre Heimatstadt Woodsboro, um ein Buch über ihr Trauma vorzustellen. Kein Wunder, dass auch der Mörder mit der Ghostface-Maske nicht lange auf sich warten lässt. Schnell hat Sheriff Dewey Riley (David Arquette) wieder alle Hände voll zu tun, während in Gale Weathers (Courteney Cox) die alten Reporter-Instinkte erwachen und eine ganze Reihe High School-Kids (unter anderen Emma Roberts und Rory Culkin) ebenfalls um ihr Leben bangen muss.

Wer am Ende überlebt und auch in den nächsten beiden Filmen, die dem Vernehmen nach bereits in der Vorbereitung sind, mit von der Partie sein wird, bleibt tatsächlich über weite Strecken des Films ziemlich spannend - und überhaupt ist es fast schon erstaunlich, wie wohltuend sich Scream 4 vom Gros des derzeitigen Horrors abhebt, das im Spannungsfeld zwischen Twilight und torture porn inzwischen ähnlich brach liegt wie zuletzt in den 90er Jahren.

Geheimnis des Erfolges ist dabei nicht zuletzt die Nähe zum ersten Teil von 1996. Die Mischung aus (mässig blutigen) Schreckmomenten und selbstironischem Humor funktioniert nach wie vor, vom hohen Tempo, cleveren Cameo-Auftritten und zahllosen Anspielungen auf die Konventionen und Regeln des Genres ganz zu schweigen. Anders als damals ist all das natürlich nicht mehr neu. Umso erfreulicher, dass "Scream 4" trotzdem noch über weite Strecken zu unterhalten und überraschen weiss - was auch daran liegt, dass hier geschickt eine neue, an Livestreams und Facebook geschulte Generation eingebunden wird, ohne dass die alten Hasen (wie noch in Teil 3) der Lächerlichkeit preisgegeben werden.

17.02.2024

4

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Kommentare

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gefuehlsmensch

vor 10 Jahren

Spannung pur.


xMysticGaMe

vor 12 Jahren

Spannend. Aber nicht mehr so gut wie Teil 1.


singleladys

vor 12 Jahren

bester film aller zeiten!!!!!!!!!!!


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