Shrek der Dritte USA 2007 – 93min.

Filmkritik

Märchenuniversum ohne Grenzen

Beatrice Minger
Filmkritik: Beatrice Minger

Shrek pubertiert. Denn erstens soll er Königsnachfolger und zweitens Vater werden. Beides behagt ihm nicht besonders. Mit den neuen Abenteuer vom Oger aus dem Sumpf tobt sich das Animationsteam von Dreamworks erneut auf der Computerspielwiese aus und setzt dabei neue Massstäbe.

Shrek, das ist der grüne Oger (Mike Myers), der furzt und stinkt und so gar nicht in die hübsche Grimm-Märchenwelt passen will. Nun soll er, das Monster aus dem Sumpf, die Nachfolge seines Schwiegervaters, dem Froschkönig (John Cleese), antreten und über das blitzblank saubere Far Far Away alias Hollywood regieren. Und es wird noch ernster: neben der Rolle als König soll sich Shrek nun auch noch in der Rolle als Vater beweisen - Fiona (Cameron Diaz) ist schwanger. Damit rückt Shreks Traum von trauter Zweisamkeit im Sumpf weit, weit weg.

Doch es gibt eine letzte Möglichkeit, seinem königlichen Schicksal zu entkommen: Er muss Artus finden, den einzigen männlichen Erben von Far Far Away. Zusammen mit seinen Freunden Donkey (Eddie Murphy) und Puss, dem gestiefelten Kater (Antonio Banderas), tritt er die lange, lange Seereise ins Land der britischen Artussaga an, welche Dreamworks auf einem Collegecampus inszeniert. Dort finden sie Artie (Justin Timberlake), der gerade im Pferdekampf gegen Lancelot den Kürzeren zieht. Zwar findet er den Gedanken, König zu werden, auch nicht so prickelnd - doch alles klingt verlockender als sein bisheriges Dasein als Losertyp und Witzfigur auf dem College. Unter Mithilfe von Merlins Magiekünsten, die etwas eingerostet sind seitdem er ins Esoterikfach gewechselt hat, wird die Reisegruppe zurück nach Far Far Away befördert. Da werden sie auch dringend gebraucht. Nur mit der vereinten Girlpower von Fiona, Schneewittchen und Dornröschen kann Schlimmeres verhindert werden, als Prinz Charmings brandschatzende Armee von Bösewichten den Umsturz plant.

"Shrek the Third" - das muntere Referenzspiel geht weiter! Mit der Ausweitung des Märchenuniversums auf die Artussaga und einer amüsanten Traumsequenz, in welcher kleine, grüne Ogerbabies schreiend und kotzend den Sumpf erobern, scheint dem Fundus an Anekdoten und Anspielungen keine Grenzen gesetzt zu sein. Dabei kann man sich leicht ausmalen, wie sich das Animationsteam mit viel komödiantischer Energie im erweiterten Shrekuniversum austoben konnte. Scheinbar spielend wurden damit neue Massstäbe fürs Animationskino gesetzt: Shreks Nasenrümpfen, Prinz Charmings Fönfrisur oder die Mitleid erweckenden Augen von Puss. Das alles macht es einem auch leichter, den moralischen Unterton zu verdrängen, der einem aufs Auge gedrückt wird. Wer "Shrek 2" also gut fand, dem wird "Shrek 3" ebenfalls gefallen. Dass sich jedoch auch noch ein "Shrek 4" und Teil 5, geschweige denn "Shrek - das Musical" aufdrängt, wage ich zu bezweifeln.

31.05.2021

4

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Kommentare

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movie world filip

vor 12 Jahren

für die die hard fans ein dritte shrek... leider nicht mehr so stark


Urs23

vor 13 Jahren

Besser als der zweite Teil und fast so gut wie Teil 1


oktopus

vor 16 Jahren

Die beiden Vorgänger fand ich um einiges Lustiger als jetzt den dritten Teil.


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